Leistungen
- Museumsbesuch
Das Kaßberg-Gefängnis ist ein Ort mit „doppelter Diktatur-Vergangenheit“: Der massige Gebäudekomplex am Rande des Chemnitzer Stadtzentrums diente von 1933 bis 1945 der NS-Justiz als Untersuchungs- und Strafgefängnis sowie nach Ende des Zweiten Weltkriegs zunächst dem sowjetischen Geheimdienst (NKWD) und später der DDR-Geheimpolizei (MfS) als Untersuchungshaftanstalt. Zahllose Menschen litten hier während der nationalsozialistischen Terrorherrschaft sowie nach 1945 unter den neuen kommunistischen Machthabern. Besondere erinnerungskulturelle Bedeutung erlangt die 1877 errichtete Haftstätte allerdings durch ihre Funktion als „Freikaufgefängnis“ resp. zentrale Abschiebehaftanstalt der DDR: Die räumlich größte der insgesamt 17 Stasi-Untersuchungshaftanstalten wurde seit Mitte der 1960er Jahre zum Sammelpunkt und zur Durchgangsstation für die von der Bundesrepublik Deutschland aus den Gefängnissen der DDR freigekauften politischen Häftlinge auf ihrem Weg in „den Westen“.
Im Rahmen der ca. 90-minütigen Führung lernen Sie eines der düstersten Kapitel der Chemnitzer Geschichte genauer kennen, erfahren von bewegende Häftlingsschicksalen und werfen einen Blick hinein in den seit 2010 leerstehende Gefängnisbau. Die Führung findet in Kooperation mit dem Lern- und Gedenkort Kaßberg-Gefängnis e.V. (www.gedenkort-kassberg.de) statt.
- Treffpunkt: Gedenkort, Kaßbergstraße 12
- Beginn: nach Vereinbarung
- Kosten: 50€ je Gruppe
- Dauer: ca. 1,5 h
- Gästeführer: Christian Lieberwirth